Preistransparenz­plattform
Fernwärme

Nachhaltig handeln, transparent darlegen.

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Mit unserer Plattform leisten wir einen Beitrag für mehr Preistransparenz in der Fernwärme. Unser Ziel ist, es Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Übersicht über die Fernwärmepreise in Deutschland mit Stand April 2024 zu geben.

Mit der Preistransparenzplattform wird rund die Hälfte des Fernwärmeabsatzes in Deutschland abgebildet.

Es kann aber trotzdem sein, dass Ihr Fernwärmenetz nicht mit aufgeführt ist. Sie können uns dazu hier kontaktieren. Wir werden Ihren Versorger über die Plattform informieren.

Was kann die Preisübersicht leisten – was nicht?

Die Preistransparenzplattform schafft Transparenz über die jeweiligen lokalen Marktpreise. Darüber hinaus erklärt die Plattform die Dienstleistung Fernwärme und erläutert gängige und wichtige Begriffe.

Fernwärmepreise werden durch verschiedenste, insbesondere lokale Faktoren beeinflusst, weshalb ein Preisvergleich zwischen Anbietern einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen gleichkommt. Deshalb ist ein Preisvergleich auch nicht Ziel der Plattform, sondern Preistransparenz. Mehr Informationen finden Sie unter Häufige Fragen.

Welche Faktoren führen zu Preisunterschieden?

Jedes Wärmenetz ist anders. Wärme ist ein lokales Produkt, das sich im Vergleich zu Strom oder Gas nicht über lange Strecken transportieren lässt. Entscheidend für Fernwärmepreise sind der Wärmemarkt sowie insbesondere folgende Faktoren: die Wärmeerzeugung, das Wärmenetz und die Anzahl und Struktur der Kunden. Weil sich diese Faktoren von Ort zu Ort unterscheiden, unterscheiden sich auch die Preise für Fernwärme von Ort zu Ort. Dazu einige Beispiele:

1. Wärmeerzeugung: Die Energiequellen und die Art der Wärmeerzeugung unterscheiden sich von Ort zu Ort.

Bei der Erzeugung von Fernwärme kommen unterschiedliche Energieträger, Energiequellen und Erzeugungstechnologien zum Einsatz. Während das eine Fernwärmenetz mit Wärme aus einem Erdgaskraftwerk (Gas-Heizkraftwerk) versorgt wird, fließt in einem anderen Netz Wärme, die aus erneuerbaren Energien oder klimaneutralen Energieträgern erzeugt oder bereitgestellt wird.

Die Vielfalt ist hier enorm und wird zukünftig noch weiter zunehmen. Sie reicht von Biomasse/-gas, Solar-/Geothermie, thermischer Abfallbehandlung (Müllverbrennung), unvermeidbarer Abwärme bis zu Strom-zu-Wärme-Anlagen (im Fachjargon Power-to-Heat-Anlage, Großwärmepumpen, Elektrokessel) usw. Was davon verwendet und eingesetzt wird, hängt von den Verhältnissen vor Ort ab. So ist beispielsweise Wärme aus Tiefengeothermie nicht in allen Regionen in Deutschland erschließbar und auch nicht jede Gemeinde verfügt über einen Fluss, um mittels Großwärmepumpen aus diesem Wärme zu gewinnen. Entsprechend unterschiedlich sind für die Fernwärmeversorger die Kosten für die Bereitstellung der Wärme.

2. Wärmenetz: Die Kosten für den Bau, die Instandhaltung und den Betrieb der Netze unterscheiden sich von Ort zu Ort.

Über die Leitungen der Fernwärmenetze wird die Wärme von der Quelle bis zu den Kundinnen und Kunden transportiert. Zu den lokalen Faktoren, die auf den Preis einwirken, gehören zum Beispiel Länge, Verteilstruktur und Alter des Netzes. Schon die Länge eines Netzes variiert von weniger als 100 Metern für eine Quartiersversorgung bis zu über 1.000 Kilometern für ein Stadtnetz. Daneben beeinflussen geologische Gegebenheiten und die Oberflächenbeschaffenheit die Verlegekosten.

Hier ist entscheidend, ob die Leitung durch Gesteins- oder Sandboden gezogen wird, ob Flüsse, Autobahnen usw. gequert werden müssen oder ob Kopfsteinpflaster aufwendig wiederhergestellt oder der Leitungsgraben einfach nur „zugeschüttet“ werden muss. Auch spielt die Frage, ob das Wärmenetz in einer Groß-, Mittel- oder Kleinstadt oder im ländlichen Raum verlegt wird, eine wichtige Rolle. Hier gibt es nicht nur unterschiedliche Bebauungsstrukturen, Gebäudetypen und Kundengruppen, die berücksichtigt werden müssen, sondern auch – gerade in Stadtgebieten – oftmals Platzprobleme im Untergrund für die Leitung, aber auch für neue Wärmeerzeugungsanlagen oder große Wärmespeicher.

3. Anzahl und Kundenstruktur: Die Art und Anzahl der Kunden und ihre Anforderungen an die Wärmeversorgung unterscheiden sich von Ort zu Ort.

Für die Fernwärmepreise ist entscheidend, wie viele Kundinnen und Kunden über das Netz versorgt werden und wie sich deren Wärmeabnahme zur Fläche des Versorgungsgebiets oder zur Länge des Netzes verhält.

Ist dieser Wert (im Fachjargon „Wärmeabnahmedichte“) hoch, lohnt sich Fernwärme besonders. Die Fernwärmeversorgung variiert daher auch zwischen der Versorgung eines Quartiers mit einigen wenigen Gebäuden bis hin zu ganzen Stadtteilen und Städten mit mehreren Hunderten von Gebäuden und vielen Tausend Haushalten. Neben der reinen Kundenanzahl ist auch entscheidend, um welche Kunden es sich handelt: Ob beispielsweise Kunden in Einfamilien- oder großen Mehrfamilienhäusern versorgt oder Industrie- und Gewerbekunden beliefert werden, macht einen großen Unterschied.

Diese Faktoren beeinflussen einander wechselseitig und fließen in die Preisbildung ein. Entsprechend unterscheiden sich die Preise von Ort zu Ort.